Ausbildungskonzept

SCHRITTE ZUR ANERKENNUNG ALS PDL-KURSTRAINER/IN UND PDL-AUSBILDUNGSTRAINER/IN

Richtlinien

Die ersten drei Schritte betreffen die Ausbildung zur PDL-KurstrainerIn, die nächsten vier Schritte die Ausbildung zur PDL-AusbildungstrainerIn.

  1. Schritte zur Anerkennung als PDL-KurstrainerIn

1.1 Besuch eines PDL-Sprachkurses in einer Fremdsprache (fünf Tage bzw. 2 Wochenenden)

Jede/r TeilnehmerIn zur Grundausbildung besucht vor, während bzw. nach der Grundausbildung einen Sprachkurs in einer ihr/ihm unbekannten bzw. wenig bekannten Sprache. Dies ermöglicht, die Wirkung der PDL von innen zu erfahren, den Verlauf der Übungen und ihren Aufbau besser zu verstehen, einen anderen Leitungsstil zu erleben und die Erwartungen an eine/n zukünftige/n TrainerIn besser erfassen zu können.

Am Ende des Sprachkurses wird eine Teilnahmebescheinigung erteilt.

1.2 Grundausbildung zur/m PDL-TrainerIn

Ziel der Ausbildung
Die Teilnehmer sollen am Ende der Ausbildung in der Lage sein, allein oder in einem Zweierteam selbständig Kurse mit der PDL zu leiten und ihre Verfahren auf andere Unterrichtskontexte zu übertragen.

Ausbildungskonzept
Die Ausbildung beinhaltet mindestens 120 Unterrichtseinheiten.
Zwischen den Wochenenden üben die Teilnehmer die erworbenen Techniken, um die Praxisorientiertheit der Ausbildung zu bewahren und ihre Effektivität zu erhöhen.

Anwendungsgebiete
Die erworbenen Fähigkeiten ermöglichen, die PDL sowohl als einheitliches Unterrichtskonzept im Rahmen eines Intensivkurses anzuwenden, als auch einzelne Elemente davon in anderen Unterrichtskontexten einfließen zu lassen.
Die Verfahren der PDL geben den Trainern die Möglichkeit ohne Lehrwerk zu arbeiten, ihre bisherige Arbeit mit dem Lehrwerk durch neue Übungen und Techniken zu bereichern, sowie neue Wege zu entdecken, das Lehrwerk einzusetzen.

Inhalte der Ausbildung

  • Vermittlung der Hauptübungen und -techniken der Sprachpsychodramaturgie (Doppeln, Spiegeln, erste Begegnungen, Rollenwechsel, Verschiebung, Relais, Sequenztechnik…), die den individuellen Ausdruckswunsch der Teilnehmer anregen und Erwerb der Fremdsprache auf allen Niveaus gezielt fördern und erleichtern. Diese aufeinander abgestimmten Übungen führen vom allerersten Einstieg in die Fremdsprache bis zur Beherrschung spezifischer alltäglicher oder beruflicher Situationen, die eine höhere Sprachkompetenz erfordern.
  • Übungen, die die Entwicklung wesentlicher Einstellungen, Haltungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten unterstützen, welche für den Erwerb und das Lernen einer Fremdsprache relevant sind (Rezeptivität, Konzentration, aufmerksames Zuhören, Präsenz, Flexibilität, Ausdrucksfähigkeit…).
  • Entspannungsübungen, Atemtechniken und Stimmübungen zur Förderung der Rezeptivität und Expressivität.
  • Aufwärmübungen zu den Hauptverfahren der Sprachpsychodramaturgie.
  • Abwechslungsreiche Zwischenübungen, die dazu beitragen, die Grundfähigkeiten, die zum Erwerb einer Fremdsprache wichtig sind (Rezeptivität, Konzentration, aufmerksames Zuhören, Präsenz, Flexibilität, Ausdrucksfähigkeit…) gezielt zu trainieren.
  • Techniken, die den sprachlichen Ausdruck der Teilnehmer unterstützen, ihre Ausdrucksmöglichkeiten erweitern (‘Aufladetechniken’) und einen sofortigen Wiedergebrauch des neuen Sprachmaterials ohne Wiederholung fördern (‘Wiederaufnahmetechniken’).
  • Projektions-, Assoziations- und Identifikationsverfahren, die zum symbolischen Ausdruck von Gruppenthemen führen, sowie Dramatisierungstechniken für ihren pädagogischen Einsatz.
  • Verfahren, die zum Abbau von Sprechhemmungen führen.
  • Verfahren zur genauen Wahrnehmung und Beherrschung der fremden Aussprache. Übungen, die die Spezifizität der fremden Aussprache körperlich erfahrbar machen und dadurch besser vollziehbar. Einsatz von ausgewählten Gedichten zur besseren Perzeption und Wiedergabe der Aussprache.
  • Verfahren, die die Imagination und die Vorstellungskraft der Teilnehmer anregen.
  • Einsatz von Märchen, Mythen und literarischen Texten im Fremdsprachenunterricht.
  • Vermittlung von Kriterien zur treffenden Auswahl von Texten und weiteren Materialien im Unterricht und von Verfahren zu ihrem Einsatz.
  • Verfahren, die zur Dramatisierung von Texten und von Gruppenthemen führen.
  • Schriftliche Übungen, die unmittelbar aus dem Gruppengeschehen entstehen und die Lust am Schreiben wecken.
  • Techniken und Übungen zur lebendigen Vermittlung der Grammatik.
  • Wahrnehmung gruppendynamischer Aspekte einer Lerngruppe und Selbstwahrnehmung im Lehr- und Lernprozess.

Am Ende der Grundausbildung wird eine Teilnahmebescheinigung erteilt.

Co-Training
Es wird frisch ausgebildeten TrainerInnen empfohlen, ihre ersten PDL-Kurse mit einer/m anderen und am besten mit einer/m schon erfahrenen TrainerInnen abzuhalten, um Erfahrungen zu sammeln und Sicherheit zu gewinnen, bevor sie selbständig arbeiten.

1.3 Kurssupervision:

Supervision eines fünftägigen Sprachkurses bzw. von zwei Wochenenden.
Nachdem die / der TrainerIn mehrere PDL-Kurse eigenständig geleitet hat, kann eine Kurssupervision stattfinden.
Folgende Kriterien werden bei der Supervision besonders berücksichtigt:

– relationelle Kompetenz

  • Umgang mit den Teilnehmern und mit der Gruppe
    Verhalten zu den Teilnehmern und zu ihren Wünschen bzw. Problemen. Umgang mit kritischem Feedback
  • Gegebenenfalls Form der Zusammenarbeit zwischen den zwei TrainerInnen

– methodische Kompetenz

  • Kohärenz in der Progression und in der Auswahl der Übungen
  • Gezielte Präsentation der theoretischen Grundlagen der PDL
  • Sachkundige Beantwortung von Fragen über die Grundlagen und die Praxis der PDL

– technische Kompetenz

  • Vorstellungsform der Übungen (Anweisungen und Erklärungen)
  • Durchführung der Übungen

Anerkennung und Qualifikation als PDL-KurstrainerIn

Wenn die Qualifikationskriterien (1.1. bis 1.3) erfüllt sind, wird eine offizielle Anerkennung als TrainerIn von PDL-Kursen erteilt.

Zusatzangebote: Sonderseminare

Fortbildungswochenenden zu spezifischen Themen werden angeboten, um die relationellen, methodischen, theoretischen und technischen Aspekte der PDL zu vertiefen und den TrainerInnen die neuen Entwicklungen der Psychodramaturgie zu vermitteln.

 

  1. Schritte zur Anerkennung als PDL-AusbildungstrainerIn

2.1 Train The Trainer Ausbildung (neun bis zehn Wochenenden)

Zielgruppe:
TeilnehmerInnen von PDL-Ausbildungsgruppen, die andere Sprachlehrer zu PDL-TrainerInnen ausbilden möchten und / bzw. ihre Kenntnisse der PDL erweitern und vertiefen möchten.

Inhalte der TTT-Ausbildung

  • Inhaltliche Planung und Durchführung von einer Ausbildung in PDL.
  • Präsentation und Durchführung der Übungen, die in der Trainerausbildung eingesetzt werden.
  • Vertiefung der Grundlagen der PDL und anderer Sprachlehr- bzw. Spacherwerbsmethoden.
  • Erweiterung der Auswahl der Aufwärm- und Zwischenübungen.
  • Neue Verfahren, Techniken und Übungen der PDL.
  • Übungen zur Erweiterung der Kommunikations-, Ausdrucks- und Leitungskompetenz.
  • Interventionstechniken in einer Gruppe, Gruppenprozesse, Leitungsstile.

Am Ende der Train The Trainer Ausbildung wird eine Teilnahmebescheinigung mit Angabe der Präsenzzeit erteilt.

2.2 Erfahrungen als KurstrainerIn

Eigene Leitung von mindestens zehn einwöchigen PDL-Kursen bzw. 20 WE-PDL-Kursen, in denen die PDL in reiner Form und auf verschiedenen Stufen angewandt wurde.

2.3 Qualifikation als Psychodrama-PraktikerIn

Teilnahme an einer Grundausbildung in Psychodrama (Grundstufe) in einem vom DFP anerkannten Psychodramainstitut und erfolgreicher Abschluss als Psychodrama-PraktikerIn (früher Psychodrama-AssistentIn). Diese Ausbildung soll zur besseren und zur kritischen Selbstwahrnehmung, zur besseren Wahrnehmung von Gruppenprozessen und zur gezielten Intervention in einer Gruppe führen.

Eine Qualifikation als Psychodrama-PraktikerIn ist unentbehrlich für die eigenständige Leitung einer Grundausbildung.

2.4 Ausbildungssupervision

Voraussetzung: Die offizielle Anerkennung als TrainerIn von PDL-Kursen (siehe 1.1, 1.2 und 1.3).

Verlauf: Eine Supervision in vivo findet am 2. bzw. 3. WE einer Ausbildungsgruppe durch eine(n) anerkannte(n) PDL-TTT-TrainerIn statt. Nach Verlauf der Supervision entscheidet die/der SupervisorIn, ob die Supervision erfolgreich war oder ob eine weitere Supervision notwendig ist.

Nach erfolgreicher Supervision in vivo wird eine Bescheinigung über die Supervision erteilt.

Anerkennung und Qualifikation als PDL-AusbildungstrainerIn

Wenn die sieben Schritte (1.1 bis 2.4) erfolgreich durchgeführt worden sind und die Qualifikationskriterien erfüllt sind, wird eine offizielle Anerkennung als “PDL-AusbildungstrainerIn” erteilt.

Die PDL-AusbildungstrainerIn ist berechtigt:
– zur selbständigen Leitung von Grundausbildungen
– Kurssupervisionen vorzunehmen und offizielle Anerkennungen als PDL-
Kurstrainer/innen zu vergeben
– sowie zur eigenständigen Durchführung von Workshops zu spezifischen Themen der PDL.

Empfehlungen

Externe Supervision
Es wird empfohlen, eine/n SupervisorIn vor dem ersten WE und zwischen den WE zu besuchen, um die Ängste, Probleme, Schwierigkeiten in Verbindung mit der Gruppe behandeln zu können. Wir empfehlen hierzu SupervisorInnen, die mit tiefenpsychologischen Verfahren arbeiten (Psychodrama oder Gestalt).

Durchführung der ersten Ausbildung
Ausgebildete AusbildungstrainerInnen sollten ihre erste Ausbildungsgruppe gemeinsam mit einem/r anerkannten AusbildungstrainerIn durchführen.

  1. Schritte zur Anerkennung als TTT-AusbildungstrainerIn

3.1 Alle Anforderungen zur/zum PDL-TrainerIn erfüllen (1.1. bis 2.4).

3.2 Methodisch-didaktische Kenntnisse über die Grundlagen des konventionellen Unterrichts und der wichtigsten nicht-konventionellen Methoden besitzen. Eine schriftliche Arbeit zu einem fremdsprachenunterrichtlichen Thema mit der PDL verfassen.

3.3 Erfahrungen als AusbildungstrainerIn: mindestens fünf PDL-Grundausbildungen als anerkannte GrundausbildungstrainerIn geleitet haben.

3.4 Die Co-Leitung einer TTT-Ausbildung: Als Co-LeiterIn mit einer/m anerkannten TTT-LeiterIn eine TTT-Ausbildung erfolgreich mitleiten.

3.5 Die erfolgreiche Supervision eines TTT-Ausbildungswochenendes als selbständige TTT-Leiterin abgeschlossen haben.

3.6 Die Qualifikation als PsychodramaleiterIn erworben haben, d.h. den gesamten Weiterbildungslehrgang zur „Psychodramaleitung“ (Unterstufe sowie Oberstufe) in einem vom DFP anerkannten Psychodramainstitut erfolgreich abgeschlossen haben.

3.7 Erfahrungen in einem weiteren gruppentherapeutischen Verfahren (z.B. Gestalttherapie in einem Ausbildungsinstitut der Deutschen Vereinigung für Gestalttherapie (DVG)) gesammelt haben.